φύομαι

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Καλὸν δὲ καὶ γέροντι μανθάνειν σοφά → Addiscere aliquid digna res etiam seni → Auch einem Greis ist etwas Weises lernen Zier

Menander, Monostichoi, 297

Greek Monolingual

ΝΜΑ
βλ. φύω.

Frisk Etymology German

φύομαι: {phúomai}
Forms: φύω (ἐμφύνω Hdn. Gr.), Aor.intr. φῦναι, sp. φυῆναι, trans. φῦσαι (seit Il.), Fut. φύσομαι, sp. φυήσομαι, φύσω, Perf. intr. πέφυκα, ep. auch 3. pl. πεφύασι, Ptz. πεφυῶτας usw.,
Grammar: v.
Meaning: intr.-med. wachsen, entstehen, werden, Perf. (u. Aor.) ‘vor Natur geschaffen od. beschaffen sein, da sein’, trans.(faktitiv)-akt. wachsen lassen, erzeugen, hervorbringen (seit Il.).
Composita : sehr oft m. Präfix, z.B. ἐκ-, ἐκ-, ἐπι-, περι-, προσ-, συν-,
Derivative: Zahlreiche Ableitungen (gedrängte Übersicht) : 1. φυή, dor. -ά f. Wuchs, Gestalt, Natur, Wesen (ep. poet. seit Il., auch sp. Prosa; zur Bildung unten); auch von den präfigierten Verba, z.B. διαφυή f. Gelenk, Zwischenraum, Schicht (Pl., X., Thphr. usw.); als Hinterglied (mit Anschluss an die adj σ- Stämme) -φυής, unbeschränkt produktiv, z.B. μεγαλοφυής ‘von großer, edler Natur (hell. u. sp.) mit -φυΐα f. (Iamb. u.a.); auch von den präfig. Verba, z.B. προσφυής daran gewachsen, befestigt, angemessen (seit Od.); als Subst. f. -φυάς, z.B. ἀποφυάς, -άδος Auswuchs, Anhängsel (Hp., Arist., Thphr.); dazu das Simplex φύος· φύτευμα, γέννημα H. — 2. φῦμα (ἔκ-, παρά-, πρόσ- ~ von ἐκφῦναι usw.) n. Gewächs, Wucherung, Geschwulst (ion. att. usw.) mit -μάτιον, -ματίας, -ματώδης, -ματόομαι (Hp.). 3. φύτλη, dor -α f. Geschlecht, Rasse (Pi., AP, Orph.), -τλον n. Pflanze (Epigr. Nikomedia); wohl für -θλη, -θλον (vgl. z.B. γενέθλη und Schwyzer 533); daneben φύτρα· φύσις, οἱ δὲ φυτήρια H. (vgl. Georgacas Glotta 36, 188). — 4. φύσις (ἀπό-, ἔκ-, σύμ- ~ usw. usw. von ἀποφῦναι usw.) f. Wuchs, Beschaffenheit, Abstammung, Natur, Wesen usw (seit κ 303); als Vorderglied z.B. in φυσιο-λόγος m. ‘Naturforscher, -philosoph’ mit -λογία, -λογέω, -λογικός (Arist. usw. Davon φυσικός zur Natur gehörig, Naturforscher, physisch, Physiker (X. Mem. 3, 9, 1, Arist. usw.; Chantraine Études 131 f.), -ιμος zum Wachsen, zum Zeugen geschickt (Thphr.; Arbenz 88), -ιόομαι in πεφυσιωμένος eingewurzelt (Arist.) mit -ίωμα, -ίωσις natürliche Neigung, Veranlagung (hell. u. sp.; auch ἐμφυσιόω einpflanzen, einflößen, einhauchen (Hp., X., LXX u. a.) ?; von φυσιόω jedenfalls semantisch beeinflußt (s. zu φῦσα). — 5. φυτός naturgewachsen (Pi.), gepflanzt (LXX), als Hinterglied in Univerbierungen unbeschränkt produktiv, z.B. νεόφυτος neugepflanzt (Ar. Fr. 828, LXX, hell. u. sp. Pap. usw.); auch akt. in ἐλαιόφυτος u.a. (A. u.a.; Böhme Sprache 7, 206 A. 29); von den präfig. Verba, z.B. σύμφυτος ‘mit-, angewachsen, bewachsen, angeboren’ (Pi., ion. att.). —6. φυτόν n. Gewächs, Pflanze (seit Il.), myk. pu-ta. Davon mehrere Ableitungen: φυτάς f. = -όν (Plu.), -άριον n. Demin. (Ar. Byz., Ath. u.a.), -ιος erzeugend (sp.), -ικός zu den Pflanzen gehörig (Arist. u.a.), -ιαῖοι ὄρχοι (Inschr. IVa), -ώδης pflanzenähnlich (Erot.), -ών, -ῶνος m. Anpflanzung (Hdn.), -εύω (δια-, ἐπι-, κατα-, παρα- usw. usw.) pflanzen, planen (seit Od.) mit -εία, -ευμα, -ευσις, -εύσιμος, -ευτός, -ευτής, -ευτήριον, -ευτικός. — Dazu mit λ-Erweiterung: φυταλιά, ion. -ιή f. ‘An- pflanzung, Obst-, Weingarten’ (Il., hell.), myk. pu-ta-ri-ja?, Zeit des Anpflanzens (Hp., Gal.), woneben Φυτάλιος Beiw. des Poseidon, des Zeus usw. (Corn., Orph., Poll.), Φυταλίδαι m. pl. att. Geschlecht mit dem Eponym Φύταλος. Mit Suffixkombination φυτάλμιος Bein. der Eltern, des Poseidon, des Zeus u.a. erzeugend, nährend, von Geburt (Trag., hell. u. sp.); zur nicht ganz klaren Bildung s. Scheller Oxytonierung 88f. m. A. 3 u. Lit.; jedenfalls nicht mit Fick u.a. (s. Bechtel Lex. s. φυταλιή und Schwyzer 494) zu lat. almus. — 7. φυλή, -ον, 8. φῖτυ s. bes. — 9. Als Vorderglied in φυσίζοος, s. bes. —Zu φύω nebst Ableitungen s. A. Burger Les mots de la famille φύω en grec ancien, Paris 1925. D. Holwerda Commentatio de vocis quae est φύσις vi atque usu praesertim in graecitate Aristotele anteriore, Groningen 1955.
Etymology : Das obige Formensystem ist im großen und ganzen auf dem primären intransitiven Aorist φῦναι, ἔφυν aufgebaut. Dazu entstand als Neubildung der faktitive sigmatische Aorist φῦσαι, ἔφυσα nach Muster von ἔστην : ἔστησα, ἔβην : ἔβησα, ἔδυν : ἔδυσα u.a.m. Es folgten die Präsens- und Futurformen φύομαι, φύω, φύσομαι, φύσω. Die transitivfaktitiven Formen sind immer hinter den alten intransitiven stark zurückgetreten. Auch das Perfektum, obwohl im Prinzip alt (s. unten) wurde vom Aorist beeinflußt. Unter den Nomina können ebenso mehrere ihre Wurzeln in der idg. Vergangenheit haben, aber sie paßten sich durchgehend dem griechischen System an. Auch φυή ist als griechische Neuschöpfung leicht verständlich und scheidet somit als Vertreter eines uralten zweisilbigen Wurzelnomens aus (idg. *bhuu̯ā-: Risch ̨ 3d, Schwyzer 425). — Zum Aorist ἔφυ stimmt ganz aind. á-bhū-t er wurde : idg. *é-bhū-t. Dazu noch aksl. Aor. 2. u. 3. sg. by, alit. bu, lat. fuī (alat. fūī) usw. Zu πέφυκα, πεφύασι stimmt auch aind. babhū́va, aber in beiden Fällen handelt es sich wahrscheinlich um Neubildungen gegenüber dem älteren aw. bvāva = bubāva (Benveniste Symb. Kuryɫowicz 25 ff.). Die Nomina steuern mehrere Gleichungen bei, die aber wegen der abweichenden Bedeutun- gen in mehreren Fällen eher als Parallelbildungen denn als Vertreter indogermanischer Grundwörter zu betrachten sind : φῦμα Gewächs, Geschwulst = aind. bhū́ma n. Erde, Welt, Wesen, alb. bimë Pflanze (Mann Lang. 26, 386); φυτόν Gewächs, Pflanze = lit. bùtas Haus, air. both Hütte, alle mit kurzem ŭ gegenüber den langvokalischen aind. bhūtám n. Wesen, Geschöpf, die vergangene Zeit, slav., z.B. russ. byt Wesen, Lebensart; φύσις (-υ-) Wuchs, Beschaffenheit, Natur : aind. bhūtí-, bhū́ti- Wohlergehen, Wohlfahrt, Kraft, Reichtum (vgl. Porzig Satzinhalte 333 f.); φύτλη Geschlecht, Rasse, -ον Pflanze, wenn aus *φύθλη, -ον (s. oben) = slav. z.B. čech. bydlo Wohnung, sonst = lit. būklà (< -tlā) ‘Wohn- sitz’. — Weitere Formen m. sehr reicher Lit. bei WP. 2, 140ff., Pok. 146ff. und in den Spezialwörterbüchern, z.B. W.-Hofmann s. fuī, Fraenkel s. bū́ti, Mayrhofer s. bhávati, bhūtíḥ und bhū́ma.
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