Euthyphro: Difference between revisions

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τὸν τεθνηκότα μὴ κακολογεῖν → do not speak ill of the dead, speak no ill of the dead (Chilon the Spartan)

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[[Euthyphron]] erzählt Sokrates, dass er gegen seinen Vater wegen eines Tötungsdelikts Anklage erhebt. Er ist überzeugt, das Recht auf seiner Seite zu haben und fromm zu handeln. Sokrates nimmt diese ungewöhnliche Situation zum Anlass, mit Euthyphron ein philosophisches Gespräch über die Frömmigkeit zu führen. Gemeinsam versuchen sie zu bestimmen, was die Frömmigkeit ausmacht. Dabei stoßen sie auf einen wesentlichen Aspekt des Themas, der hier erstmals formuliert wird und daher heute in der Philosophie und Theologie als Euthyphron-Dilemma bekannt ist. Es handelt sich um die Frage, ob etwas dann als moralisch korrekt zu gelten hat, wenn es dem Willen eines Gottes entspricht, der alle Normen setzt, oder ob das ethisch Richtige an und für sich richtig ist und aus diesem Grund von der Gottheit gewollt wird. Die Bedeutung der Frage liegt in den weitreichenden ethischen und theologischen Konsequenzen, die sich aus ihrer Beantwortung ergeben. Für die beiden Gesprächspartner ist das allerdings kein Problem, denn sie halten es für evident, dass nicht die Gottgefälligkeit bewirkt, dass etwas ethisch richtig ist, sondern die ethische Richtigkeit die Ursache der Gottgefälligkeit ist.
[[Euthyphron]] erzählt Sokrates, dass er gegen seinen Vater wegen eines Tötungsdelikts Anklage erhebt. Er ist überzeugt, das Recht auf seiner Seite zu haben und fromm zu handeln. Sokrates nimmt diese ungewöhnliche Situation zum Anlass, mit Euthyphron ein philosophisches Gespräch über die Frömmigkeit zu führen. Gemeinsam versuchen sie zu bestimmen, was die Frömmigkeit ausmacht. Dabei stoßen sie auf einen wesentlichen Aspekt des Themas, der hier erstmals formuliert wird und daher heute in der Philosophie und Theologie als Euthyphron-Dilemma bekannt ist. Es handelt sich um die Frage, ob etwas dann als moralisch korrekt zu gelten hat, wenn es dem Willen eines Gottes entspricht, der alle Normen setzt, oder ob das ethisch Richtige an und für sich richtig ist und aus diesem Grund von der Gottheit gewollt wird. Die Bedeutung der Frage liegt in den weitreichenden ethischen und theologischen Konsequenzen, die sich aus ihrer Beantwortung ergeben. Für die beiden Gesprächspartner ist das allerdings kein Problem, denn sie halten es für evident, dass nicht die Gottgefälligkeit bewirkt, dass etwas ethisch richtig ist, sondern die ethische Richtigkeit die Ursache der Gottgefälligkeit ist.
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Revision as of 16:10, 10 September 2022

English > Greek (Woodhouse)

Εὐθύφρων, -ονος, ὁ.

Wikipedia EN

Euthyphro (/ˈjuːθɪfroʊ/; Ancient Greek: Εὐθύφρων, romanized: Euthyphrōn; c. 399–395 BC), by Plato, is a Socratic dialogue whose events occur in the weeks before the trial of Socrates (399 BC), between Socrates and Euthyphro. The dialogue covers subjects such as the meaning of piety and justice.

Wikipedia DE

Der Euthyphron (altgriechisch Εὐθύφρων Euthýphrōn) ist ein in Dialogform verfasstes frühes Werk des griechischen Philosophen Platon. Den Inhalt bildet ein fiktives Gespräch von Platons Lehrer Sokrates mit seinem betont religiösen Mitbürger Euthyphron, nach dem der Dialog benannt ist. Das Thema ist die Definition der Frömmigkeit, deren Verhältnis zur Ethik untersucht wird.

Euthyphron erzählt Sokrates, dass er gegen seinen Vater wegen eines Tötungsdelikts Anklage erhebt. Er ist überzeugt, das Recht auf seiner Seite zu haben und fromm zu handeln. Sokrates nimmt diese ungewöhnliche Situation zum Anlass, mit Euthyphron ein philosophisches Gespräch über die Frömmigkeit zu führen. Gemeinsam versuchen sie zu bestimmen, was die Frömmigkeit ausmacht. Dabei stoßen sie auf einen wesentlichen Aspekt des Themas, der hier erstmals formuliert wird und daher heute in der Philosophie und Theologie als Euthyphron-Dilemma bekannt ist. Es handelt sich um die Frage, ob etwas dann als moralisch korrekt zu gelten hat, wenn es dem Willen eines Gottes entspricht, der alle Normen setzt, oder ob das ethisch Richtige an und für sich richtig ist und aus diesem Grund von der Gottheit gewollt wird. Die Bedeutung der Frage liegt in den weitreichenden ethischen und theologischen Konsequenzen, die sich aus ihrer Beantwortung ergeben. Für die beiden Gesprächspartner ist das allerdings kein Problem, denn sie halten es für evident, dass nicht die Gottgefälligkeit bewirkt, dass etwas ethisch richtig ist, sondern die ethische Richtigkeit die Ursache der Gottgefälligkeit ist.

Translations

ar: يوثيفرو; bs: Eutifron; ca: Eutífron; de: Euthyphron; en: Euthyphro; es: Eutifrón; et: Euthyphron; fa: اوتیفرون; fi: Euthyfron; fr: Euthyphron; he: אותיפרון; hu: Euthüphron; id: Euthyphro; is: Evþýfron; it: Eutifrone; ja: エウテュプロン; ko: 에우튀프론; la: Euthyphron; li: Euthyphro; nl: Euthyphro; no: Eutyfron; pl: Eutyfron; pt: Eutífron; ro: Euthyphron; ru: Евтифрон; sh: Eutifron; sk: Eutyfron; sl: Evtifron; sv: Eutyfron; tr: Euthyphron; uk: Євтифрон; ur: یوتھفرو; zh: 游叙弗伦篇