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|ftr='''σελίς''': -ίδος,<br />{selís}<br />'''Forms''': oft im Plur. -ίδες<br />'''Grammar''': f.<br />'''Meaning''': ‘Querbalken eines Gebäudes, eines Schiffs, Querstück, Querwand, in die Quere laufende Bank- od. Sitzreihe im. Theater, Querstreifen od. Kolumne einer Papyrusrolle’ (att. Inschr., hell. u. sp. Inschr. u. Pap., LXX, Plb., ''AP'' u. a.).<br />'''Composita''' : als Hinterglied (mit Übergang in die ο-Dekl.) ἐΰ-(σ)σελμος (εὔ-) [[mit schönen σέλματα]] (ep. poet. seit Il.).<br />'''Derivative''': Demin. [[σελίδιον]] n. [[Papyruskolumne]] (Ptol., Vett. Val. u.a.); erweitert -ωμα n. [[breite Planke]] (Sch.). — Daneben [[σέλμα]], oft im Plur. -ατα n. ‘Deck-, Ruderplanke, Ruderbank, Verdeck, Gerüst’ (''h''. ''Bacch''., Archil., Trag., Str.), übertr. vom Sitz der Götter (A. ''Ag''. 183 [lyr.]); — Aus H.: [[σελμίς]]· ... καὶ τὰ [[ἴκρια]] und σελμῶν· σανίδων.<br />'''Etymology''' : Für [[σελίς]] mit Bildung wie [[σανίς]], [[δοκίς]] usw. kommt sowohl nominales wie verbales Grundwort in Frage; [[σέλμα]] reiht sich an die zahlreichen primären Nomina auf -μα ([[δέρμα]], [[βῆμα]] usw.). Wenn richtig überliefert, ist [[σελμίς]] H. eine Kreuzung; σελμῶν wie von *[[σελμός]]. — Ohne überzeugende Etymologie. Seit J. Schmidt Voc. 2, 78 mit einem germ. Wort für [[Balken]], bes. [[Grundbalken]] verglichen, u. a. ahd. ''swelli'' n. (auch = ''Schwelle''), urg. *''su̯ali̯a''-, anord. ags. ''syll'' f., urg. wahrsch. *''suli̯ō''-; dabei entsteht dasselbe lautliche Problem wie in [[σέλας]] (s. d.). Daneben, im Suffix zu [[σέλμα]] stimmend, ags. ''selma'', ''sealma'', asächs. ''selmo'' m. ‘Bett(gestell)’, das lautlich mit ἕλματα· ... σανιδώματα H. vereinbar ist. — Weitgehende, z. T. ganz fragliche od. abzulehnende Kombinationen (bes. nach Person Beitr. 1, 379ff.) bei Bq und WP. 2, 503f., Pok. 898 f. — Bei der etymologischen Beurteilung von [[σελίς]] sollte allem Anschein nach der Begriff des Queren maßgehend sein ([[σέλμα]] ist in dieser Hinsicht unklar), während sich die germ. Wörter vielmehr um eine gemeinsame Bed. [[Grundbalken]] sammeln. Es bleibt mithin etwas zweifelhaft, ob man für die griech. u. germ. Wörter eine gemeinsame Bed. [[Balken]] anzusetzen Anlaß hat. Sollte in [[σελίς]] (und [[σέλμα]]) ein idg. *''tu̯el''neben *''tu̯er''- in ahd. ''dwerah'', nhd. ''zwerch''-, ''quer'' vorliegen ?? Zum vielbesprochenen und sehr problematischen idg. Wechsel ''l'' ~ ''r'' s. bes. Specht Ursprung 318ff. m. Lit.<br />'''Page''' 2,691-692 | |ftr='''σελίς''': -ίδος,<br />{selís}<br />'''Forms''': oft im Plur. -ίδες<br />'''Grammar''': f.<br />'''Meaning''': ‘Querbalken eines Gebäudes, eines Schiffs, Querstück, Querwand, in die Quere laufende Bank- od. Sitzreihe im. Theater, Querstreifen od. Kolumne einer Papyrusrolle’ (att. Inschr., hell. u. sp. Inschr. u. Pap., LXX, Plb., ''AP'' u. a.).<br />'''Composita''': als Hinterglied (mit Übergang in die ο-Dekl.) ἐΰ-(σ)σελμος (εὔ-) [[mit schönen σέλματα]] (ep. poet. seit Il.).<br />'''Derivative''': Demin. [[σελίδιον]] n. [[Papyruskolumne]] (Ptol., Vett. Val. u.a.); erweitert -ωμα n. [[breite Planke]] (Sch.). — Daneben [[σέλμα]], oft im Plur. -ατα n. ‘Deck-, Ruderplanke, Ruderbank, Verdeck, Gerüst’ (''h''. ''Bacch''., Archil., Trag., Str.), übertr. vom Sitz der Götter (A. ''Ag''. 183 [lyr.]); — Aus H.: [[σελμίς]]· ... καὶ τὰ [[ἴκρια]] und σελμῶν· σανίδων.<br />'''Etymology''': Für [[σελίς]] mit Bildung wie [[σανίς]], [[δοκίς]] usw. kommt sowohl nominales wie verbales Grundwort in Frage; [[σέλμα]] reiht sich an die zahlreichen primären Nomina auf -μα ([[δέρμα]], [[βῆμα]] usw.). Wenn richtig überliefert, ist [[σελμίς]] H. eine Kreuzung; σελμῶν wie von *[[σελμός]]. — Ohne überzeugende Etymologie. Seit J. Schmidt Voc. 2, 78 mit einem germ. Wort für [[Balken]], bes. [[Grundbalken]] verglichen, u. a. ahd. ''swelli'' n. (auch = ''Schwelle''), urg. *''su̯ali̯a''-, anord. ags. ''syll'' f., urg. wahrsch. *''suli̯ō''-; dabei entsteht dasselbe lautliche Problem wie in [[σέλας]] (s. d.). Daneben, im Suffix zu [[σέλμα]] stimmend, ags. ''selma'', ''sealma'', asächs. ''selmo'' m. ‘Bett(gestell)’, das lautlich mit ἕλματα· ... σανιδώματα H. vereinbar ist. — Weitgehende, z. T. ganz fragliche od. abzulehnende Kombinationen (bes. nach Person Beitr. 1, 379ff.) bei Bq und WP. 2, 503f., Pok. 898 f. — Bei der etymologischen Beurteilung von [[σελίς]] sollte allem Anschein nach der Begriff des Queren maßgehend sein ([[σέλμα]] ist in dieser Hinsicht unklar), während sich die germ. Wörter vielmehr um eine gemeinsame Bed. [[Grundbalken]] sammeln. Es bleibt mithin etwas zweifelhaft, ob man für die griech. u. germ. Wörter eine gemeinsame Bed. [[Balken]] anzusetzen Anlaß hat. Sollte in [[σελίς]] (und [[σέλμα]]) ein idg. *''tu̯el''neben *''tu̯er''- in ahd. ''dwerah'', nhd. ''zwerch''-, ''quer'' vorliegen ?? Zum vielbesprochenen und sehr problematischen idg. Wechsel ''l'' ~ ''r'' s. bes. Specht Ursprung 318ff. m. Lit.<br />'''Page''' 2,691-692 | ||
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