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|ftr='''φοινός''': {phoinós}<br />'''Meaning''': [[rot]] (von Blut, αἵματι Π 159), Beiw. von [[θυμός]] in unklarer Bed. ‘blutrot? mörderisch?’ (''h''. ''Ap''. 362), [[tödlich]] (Nik.), f. [[φοινάς]] = [[ἐρυσίβη]] (Theognost. ''Kan''.); erweiternd -ήεις von [[δράκων]] (Μ 202 u. 220), von [[αἷμα]] (Mosch.), von einer Kobra, [[ἀσπίς]] (Nik.); -ώδης [[hochrot]], von [[καρπὸς]] σίδης (Nik.); oft m. verstärkendem [[δα-]] (s.d.) [[δαφοινός]] vorw. von Raubtieren [[dunkelfarben]], [[lohfarben]], auch [[mörderisch]], [[todbringend]] ? (ep. poet. seit Il.); erweiternd -εός (Σ 538, Hes. ''Sc''. 159), -ήεις (Nonn.).<br />'''Derivative''': Gewöhnlicher [[φοίνιος]] (nach [[φόνιος]]; vgl. [[ὀρθός]]: [[ὄρθιος]] u.a.), von [[αἷμα]], wohl mit Beziehung auf die Farbe (σ 97, A., S.), [[blutig]], [[blutgefleckt]], [[mörderisch]], [[tödlich]] (Pi., Trag.).<br />'''Etymology''': Ohne überzeugende Etymologie. — Schon im Altertum mit [[φόνος]] [[Totschlag]], [[Mord]] (s.d.) verbunden, was indessen semantisch wenig befriedigt und morphologisch ganz unwahrscheinlich ist (ein Kons.-Stamm *φον-, wozu *φονιός, läßt sich nicht glaubhaft machen). Das Wort wurde aber früh auf [[φόνος]] bezogen, so daß es sogar mit [[φόνιος]] semantisch fast zusammenfiel und als eine Wechselform davon aufgefaßt wurde (v. der Mühll Mus. Helv. 13, 193f.). — An [[φοινός]] schließt sich der VN Φοίνικες wie Αἴθικες an [[αἰθός]] (Bechtel Lex. s.v.); ähnlich [[Φαίακες]] zu [[φαιός]] (s.d.). Von den Φοίνικες (den "Rotmännern"?) hätte nach gewöhnlicher Auffassung der Purpur als "phönizische Farbe" seinen Namen bezogen. Umgekehrt Speiser Lang. 12, 121 ff.. [[φοῖνιξ]] [[Purpur]], [[rote Farbe]] von [[φοινός]], wozu [[Φοινίκη]] [[das rote]], [[das Purpurland]] (auch von Karien); letzteres setzt aber einen VN Φοίνικες voraus (Kretschmer Glotta 27, 250). Für die Priorität von [[φοῖνιξ]] [[rot]], [[Purpur]] (von [[φοινός]]) gegenüber den Φοίνικες auch v. Wilamowitz Eur. Her. 419f. (zu V. 945). Anders Bonfante ClassPhil. 36, 1ff.: Φοίνικες urspr. ein illyr. Stamm (vgl. [[Φοινίκη]] in Epirus); dazu [[φοῖνιξ]] als "phönizische Farbe". Für Φοίνικες als (orientalisches) Fremdwort (wozu [[φοῖνιξ]] [[Purpur]]) u.a. Chantraine Form. 382, Belardi Doxa 3, 221 f., auch Deroy Annuaire de l’Inst. de phil. 13, 87 ff. mit weit ausgreifenden Hypothesen u. reicher Lit. Wenn man trotzdem [[φοῖνιξ]] und Φοίνικες von [[φοινός]] nicht trennen will, bleibt nur übrig, das poetische [[φοινός]] (mit [[δαφοινός]] und [[φοίνιος]]) als eine Rückbildung aufzufassen, was unzweifelhaft hart, aber vielleicht nicht ganz unmöglich wäre.<br />'''Page''' 2,1033-1034
|ftr='''φοινός''': {phoinós}<br />'''Meaning''': [[rot]] (von Blut, αἵματι Π 159), Beiw. von [[θυμός]] in unklarer Bed. ‘blutrot? mörderisch?’ (''h''. ''Ap''. 362), [[tödlich]] (Nik.), f. [[φοινάς]] = [[ἐρυσίβη]] (Theognost. ''Kan''.); erweiternd -ήεις von [[δράκων]] (Μ 202 u. 220), von [[αἷμα]] (Mosch.), von einer Kobra, [[ἀσπίς]] (Nik.); -ώδης [[hochrot]], von [[καρπὸς]] σίδης (Nik.); oft m. verstärkendem [[δα-]] (s.d.) [[δαφοινός]] vorw. von Raubtieren [[dunkelfarben]], [[lohfarben]], auch [[mörderisch]], [[todbringend]] ? (ep. poet. seit Il.); erweiternd -εός (Σ 538, Hes. ''Sc''. 159), -ήεις (Nonn.).<br />'''Derivative''': Gewöhnlicher [[φοίνιος]] (nach [[φόνιος]]; vgl. [[ὀρθός]]: [[ὄρθιος]] u.a.), von [[αἷμα]], wohl mit Beziehung auf die Farbe (σ 97, A., S.), [[blutig]], [[blutgefleckt]], [[mörderisch]], [[tödlich]] (Pi., Trag.).<br />'''Etymology''': Ohne überzeugende Etymologie. — Schon im Altertum mit [[φόνος]] [[Totschlag]], [[Mord]] (s.d.) verbunden, was indessen semantisch wenig befriedigt und morphologisch ganz unwahrscheinlich ist (ein Kons.-Stamm *φον-, wozu *φονιός, läßt sich nicht glaubhaft machen). Das Wort wurde aber früh auf [[φόνος]] bezogen, so daß es sogar mit [[φόνιος]] semantisch fast zusammenfiel und als eine Wechselform davon aufgefaßt wurde (v. der Mühll Mus. Helv. 13, 193f.). — An [[φοινός]] schließt sich der VN Φοίνικες wie Αἴθικες an [[αἰθός]] (Bechtel Lex. s.v.); ähnlich [[Φαίακες]] zu [[φαιός]] (s.d.). Von den Φοίνικες (den "Rotmännern"?) hätte nach gewöhnlicher Auffassung der Purpur als "phönizische Farbe" seinen Namen bezogen. Umgekehrt Speiser Lang. 12, 121 ff.. [[φοῖνιξ]] [[Purpur]], [[rote Farbe]] von [[φοινός]], wozu [[Φοινίκη]] [[das rote]], [[das Purpurland]] (auch von Karien); letzteres setzt aber einen VN Φοίνικες voraus (Kretschmer Glotta 27, 250). Für die Priorität von [[φοῖνιξ]] [[rot]], [[Purpur]] (von [[φοινός]]) gegenüber den Φοίνικες auch v. Wilamowitz Eur. Her. 419f. (zu V. 945). Anders Bonfante ClassPhil. 36, 1ff.: Φοίνικες urspr. ein illyr. Stamm (vgl. [[Φοινίκη]] in Epirus); dazu [[φοῖνιξ]] als "phönizische Farbe". Für Φοίνικες als (orientalisches) Fremdwort (wozu [[φοῖνιξ]] [[Purpur]]) u.a. Chantraine Form. 382, Belardi Doxa 3, 221 f., auch Deroy Annuaire de l'Inst. de phil. 13, 87 ff. mit weit ausgreifenden Hypothesen u. reicher Lit. Wenn man trotzdem [[φοῖνιξ]] und Φοίνικες von [[φοινός]] nicht trennen will, bleibt nur übrig, das poetische [[φοινός]] (mit [[δαφοινός]] und [[φοίνιος]]) als eine Rückbildung aufzufassen, was unzweifelhaft hart, aber vielleicht nicht ganz unmöglich wäre.<br />'''Page''' 2,1033-1034
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