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δύναμαι: Difference between revisions

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|ftr='''δύναμαι''': {dúnamai}<br />'''Forms''': Aor. δυνήσασθαι, δυνασθῆναι (seit Il.), δυνηθῆναι (Trag. u. att.), Fut. [[δυνήσομαι]] (seit Od.), Perf. [[δεδύνημαι]] (att.)<br />'''Grammar''': v.<br />'''Meaning''': [[können]], [[vermögen]], [[gelten]], [[bedeuten]].<br />'''Derivative''': Ableitungen. 1. [[δύναμις]] f. [[Kraft]], [[Macht]] (seit Il.; auch personifiziert, Schwyzer Glotta 11, 76f. und 203f.; zur Bildung vgl. [[θέμις]] und unten) mit [[δυναμικός]] [[vermögend]], [[wirkend]] (hell. und spät), [[δυναμερός]] ib. (Mediz.), [[δυναμοστόν]] Ben. eines Bruchs (Dioph.); [[δυναμόω]] [[stark machen]] (hell. und spät), wovon [[δυνάμωσις]], [[δυναμωτικός]]. Als Vorderglied in mathem. Termini wie [[δυναμοδύναμις]], -κυβος; als Hinterglied z. B. in [[ἀδύναμος]] mit ἀδυναμίη, -α [[Machtlosigkeit]], [[Unvermögen]] (Hdt. usw.), [[ἀδυναμέω]] (LXX u. a.). 2. [[δύνασις]] ib. (poet. seit Pi.). 3. [[δυνάστης]] m. [[Machthaber]], [[Herrscher]], [[Herr]] (ion.-att.) mit [[δυναστικός]] (Arist. u. a.), [[δυναστεύω]] (ion. att.), wovon [[δυναστεία]], [[δυνάστευμα]], [[δυναστευτικός]]; f. [[δυνάστις]] (Demetr. ''Eloc''.), [[δυνάστειρα]] (''Tab''. ''Defix''. ''Aud''. III<sup>p</sup>; nach den Bildungen auf -τειρα). 4. [[δυνάστωρ]] ib. (E. ''IA'' 280 [lyr.]). 5. Verbaladj. [[δυνατός]] [[potens]], [[könnend]]; [[tunlich]], [[möglich]] (Sapph., Pi., Hdt. usw.) mit [[δυνατέω]] [[stark sein]] (2 ''Ep''. ''Kor''. 13, 3 u. a.); 6. [[δυνητικός]] [[potential]] (A. D.).<br />'''Etymology''': Da sich für die Bedeutungsentwicklung eines Ausdrucks für [[können]] mehrere Möglichkeiten öffnen, kann man für die Etymologie von [[δύναμαι]] über gewisse Vermutungen nicht hinauskommen. Am nächsten liegt eine Zerlegung in δύν-αμαι, mit präsentischem Nasalinfix, das nicht nur in die außerpräsentischen Verbformen eindrang: δυν-άσθην für *δυάσθην (vgl. [[λίναμαι]]: λιάσθην), δυν-ήσομαι für *δυήσομαι usw., sondern auch in die Nomina [[δύναμις]] usw. weitergeschleppt wurde. Dazu kam in gewissen Formen auch ein anorganisches -σ-: δυνάσ-[[θην]], δυνάσ-της. Die zweisilbige Wurzel δυα-, δυα- (δυη-), δϝα- stimmt formal zu δ(ϝ)άν, δ(ϝ)αρός (s. [[δήν]], [[δηρός]]) und ist semantisch damit ohne Zweifel vereinbar (Grundbed. [[sich vorwärts bewegen]]; vgl. ahd. ''zawen'' [[vonstatten gehen]], [[gelingen]]); die Erklärung hat aber selbstverständlich nur hypothetischen Wert. Andere, noch unsichrere oder ganz unmögliche Hypothesen sind bei Bq notiert. — Gegen die Annahme, [[δύναμις]] wäre zu [[δύναμαι]] nach der Proportion [[δύνασις]]: [[δύνασαι]] entstanden, mit Recht Porzig Satzinhalte 353. Kret. [[νύναμαι]] (Gortyn) muß mit [[δύναμαι]] irgendwie zusammenhängen. Wenn nicht damit verwandt (vgl. [[νοῦς]]) und nicht durch Assimilation daraus entstanden, hat sich [[νύναμαι]] dem Bildungstypus von [[δύναμαι]] angeschlossen. Hell. δύνομαι ist eine thematische Umbildung. — Einzelheiten zur Stammbildung usw. bei Schwyzer 495 A. 5, 693 m. A. 5, 762 mit Lit.; dazu noch Frisk Eranos 43, 223 m. A. 3.<br />'''Page''' 1,423-424
|ftr='''δύναμαι''': {dúnamai}<br />'''Forms''': Aor. δυνήσασθαι, δυνασθῆναι (seit Il.), δυνηθῆναι (Trag. u. att.), Fut. [[δυνήσομαι]] (seit Od.), Perf. [[δεδύνημαι]] (att.)<br />'''Grammar''': v.<br />'''Meaning''': [[können]], [[vermögen]], [[gelten]], [[bedeuten]].<br />'''Derivative''': Ableitungen. 1. [[δύναμις]] f. [[Kraft]], [[Macht]] (seit Il.; auch personifiziert, Schwyzer Glotta 11, 76f. und 203f.; zur Bildung vgl. [[θέμις]] und unten) mit [[δυναμικός]] [[vermögend]], [[wirkend]] (hell. und spät), [[δυναμερός]] ib. (Mediz.), [[δυναμοστόν]] Ben. eines Bruchs (Dioph.); [[δυναμόω]] [[stark machen]] (hell. und spät), wovon [[δυνάμωσις]], [[δυναμωτικός]]. Als Vorderglied in mathem. Termini wie [[δυναμοδύναμις]], -κυβος; als Hinterglied z. B. in [[ἀδύναμος]] mit ἀδυναμίη, -α [[Machtlosigkeit]], [[Unvermögen]] (Hdt. usw.), [[ἀδυναμέω]] (LXX u. a.). 2. [[δύνασις]] ib. (poet. seit Pi.). 3. [[δυνάστης]] m. [[Machthaber]], [[Herrscher]], [[Herr]] (ion.-att.) mit [[δυναστικός]] (Arist. u. a.), [[δυναστεύω]] (ion. att.), wovon [[δυναστεία]], [[δυνάστευμα]], [[δυναστευτικός]]; f. [[δυνάστις]] (Demetr. ''Eloc''.), [[δυνάστειρα]] (''Tab''. ''Defix''. ''Aud''. III<sup>p</sup>; nach den Bildungen auf -τειρα). 4. [[δυνάστωρ]] ib. (E. ''IA'' 280 [lyr.]). 5. Verbaladj. [[δυνατός]] [[potens]], [[könnend]]; [[tunlich]], [[möglich]] (Sapph., Pi., Hdt. usw.) mit [[δυνατέω]] [[stark sein]] (2 ''Ep''. ''Kor''. 13, 3 u. a.); 6. [[δυνητικός]] [[potential]] (A. D.).<br />'''Etymology''': Da sich für die Bedeutungsentwicklung eines Ausdrucks für [[können]] mehrere Möglichkeiten öffnen, kann man für die Etymologie von [[δύναμαι]] über gewisse [[Vermutung]]en nicht hinauskommen. Am nächsten liegt eine Zerlegung in δύν-αμαι, mit präsentischem Nasalinfix, das nicht nur in die außerpräsentischen Verbformen eindrang: δυν-άσθην für *δυάσθην (vgl. [[λίναμαι]]: λιάσθην), δυν-ήσομαι für *δυήσομαι usw., sondern auch in die Nomina [[δύναμις]] usw. weitergeschleppt wurde. Dazu kam in gewissen Formen auch ein anorganisches -σ-: δυνάσ-[[θην]], δυνάσ-της. Die zweisilbige Wurzel δυα-, δυα- (δυη-), δϝα- stimmt formal zu δ(ϝ)άν, δ(ϝ)αρός (s. [[δήν]], [[δηρός]]) und ist semantisch damit ohne Zweifel vereinbar (Grundbed. [[sich vorwärts bewegen]]; vgl. ahd. ''zawen'' [[vonstatten gehen]], [[gelingen]]); die Erklärung hat aber selbstverständlich nur hypothetischen Wert. Andere, noch unsichrere oder ganz unmögliche Hypothesen sind bei Bq notiert. — Gegen die Annahme, [[δύναμις]] wäre zu [[δύναμαι]] nach der Proportion [[δύνασις]]: [[δύνασαι]] entstanden, mit Recht Porzig Satzinhalte 353. Kret. [[νύναμαι]] (Gortyn) muß mit [[δύναμαι]] irgendwie zusammenhängen. Wenn nicht damit verwandt (vgl. [[νοῦς]]) und nicht durch Assimilation daraus entstanden, hat sich [[νύναμαι]] dem Bildungstypus von [[δύναμαι]] angeschlossen. Hell. δύνομαι ist eine thematische Umbildung. — Einzelheiten zur Stammbildung usw. bei Schwyzer 495 A. 5, 693 m. A. 5, 762 mit Lit.; dazu noch Frisk Eranos 43, 223 m. A. 3.<br />'''Page''' 1,423-424
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