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|ftr='''φαλλός''': {phallós}<br />'''Grammar''': m.<br />'''Meaning''': [[membrum virile]] (Hdt., Ar., att. Inschr. u.a.).<br />'''Composita''': Einige Kompp., z.B. [[φαλλοφόρος]], -[[φορέω]] (sp.), auch [[φαλληφορέω]], -φόρια n. pl. (Plu.; nach στεφανη- ~), [[ἰθύφαλλος]] (Kratin., D. [die Ausdrucksweise der Jüngeren referierend] u.a.).<br />'''Derivative''': Davon [[φαλλικός]] ‘zum φ. gehörig’ (Ar., Arist.); Φαλλήν, -ῆνος m. Bein. des Dionysos (Paus. 10, 19, 3; codd. Κεφαλῆνα); φαλλίων = [[φαλλοφόρος]] (Suid.); περιφαλλία· πομπὴ Διονύσῳ τελουμένη τῶν φαλλῶν H. Daneben [[φάλης]], -ητος (-ῆς, -ῆτος) m. = [[φαλλός]], auch personifiziert (Sophr. [?], S. ''Ichn''., Ar., Theok., H.); ion. Gen. φάλεω (Hippon. 14b = 21 Masson; wie [[μύκης]], -εω, -ητος).<br />'''Etymology''': Sowohl durch den α-Vokal wie durch die Geminata erweist sich [[φαλλός]] als ein volkstümliches Wort. Hinter der Bed. [[membrum virile]] liegt ohne Zweifel eine andere konkrete Bed.; da sich aber diese nicht ermitteln läßt, bleiben alle weiteren Kombinationen hypothetisch. Am nächsten kommt, wohl als (thrak. -phryg. -illyr.?) LW, βαλλία = αἰδοῖα (Herod.), womit auch der VN [[Τριβαλλοί]] (= *Τριφαλλοί) verknüpft worden ist (Kerényi Glotta 22, 41, Kretschmer ebd. 103 A. 1; dazu noch Haas WienStud. 71, 164 ff.). Andere sinn- und formähnliche Wörter sind nhd. (hess. dial.) ''bille'' [[penis]] und air. ''ball'' [[Glied]], [[Körperteil]], die zusammen mit einer unabsehbaren Menge Ausdrücke, namentlich im Germanischen, für [[Ball]], [[Kugel]], [[Schlauch]], [[Trinkgefäß]], [[Hode]], [[Stier]] (ndd. nhd. ''Bulle'' = *φάλλων? Schulze KZ 29, 263 = Kl. Schr. 308) usw. unter eine Wz. ''bhel''- [[aufblasen]], [[aufschwellen]] zusammen- gefaßt zu werden pflegen; s. WP. 2, 177ff., Pok. 120f., W.-Hofmann s. ''follis'' m. reicher Lit. — Zu [[φαλλός]] gehört ohne Zweifel wegen der Körperform, mittelbar oder unmittelbar, der Name des Walfisches [[φάλλαινα]] (s.d.). Für eine einleuchtende Erklärung wäre jedoch eine exaktere Vorstellung als "plumpe kugelige Masse", "Wulst, Klumpen", "schwimmender Schlauch" od. ähnl. willkommen. Wie sich die Bed. [[Lichtmotte]], [[Nachtfalter]] daraus (oder direkt aus [[φαλλός]]?) entwickelt hat, bleibt auch nach den tastenden | |ftr='''φαλλός''': {phallós}<br />'''Grammar''': m.<br />'''Meaning''': [[membrum virile]] (Hdt., Ar., att. Inschr. u.a.).<br />'''Composita''': Einige Kompp., z.B. [[φαλλοφόρος]], -[[φορέω]] (sp.), auch [[φαλληφορέω]], -φόρια n. pl. (Plu.; nach στεφανη- ~), [[ἰθύφαλλος]] (Kratin., D. [die Ausdrucksweise der Jüngeren referierend] u.a.).<br />'''Derivative''': Davon [[φαλλικός]] ‘zum φ. gehörig’ (Ar., Arist.); Φαλλήν, -ῆνος m. Bein. des Dionysos (Paus. 10, 19, 3; codd. Κεφαλῆνα); φαλλίων = [[φαλλοφόρος]] (Suid.); περιφαλλία· πομπὴ Διονύσῳ τελουμένη τῶν φαλλῶν H. Daneben [[φάλης]], -ητος (-ῆς, -ῆτος) m. = [[φαλλός]], auch personifiziert (Sophr. [?], S. ''Ichn''., Ar., Theok., H.); ion. Gen. φάλεω (Hippon. 14b = 21 Masson; wie [[μύκης]], -εω, -ητος).<br />'''Etymology''': Sowohl durch den α-Vokal wie durch die Geminata erweist sich [[φαλλός]] als ein volkstümliches Wort. Hinter der Bed. [[membrum virile]] liegt ohne Zweifel eine andere konkrete Bed.; da sich aber diese nicht ermitteln läßt, bleiben alle weiteren Kombinationen hypothetisch. Am nächsten kommt, wohl als (thrak. -phryg. -illyr.?) LW, βαλλία = αἰδοῖα (Herod.), womit auch der VN [[Τριβαλλοί]] (= *Τριφαλλοί) verknüpft worden ist (Kerényi Glotta 22, 41, Kretschmer ebd. 103 A. 1; dazu noch Haas WienStud. 71, 164 ff.). Andere sinn- und formähnliche Wörter sind nhd. (hess. dial.) ''bille'' [[penis]] und air. ''ball'' [[Glied]], [[Körperteil]], die zusammen mit einer unabsehbaren Menge Ausdrücke, namentlich im Germanischen, für [[Ball]], [[Kugel]], [[Schlauch]], [[Trinkgefäß]], [[Hode]], [[Stier]] (ndd. nhd. ''Bulle'' = *φάλλων? Schulze KZ 29, 263 = Kl. Schr. 308) usw. unter eine Wz. ''bhel''- [[aufblasen]], [[aufschwellen]] zusammen- gefaßt zu werden pflegen; s. WP. 2, 177ff., Pok. 120f., W.-Hofmann s. ''follis'' m. reicher Lit. — Zu [[φαλλός]] gehört ohne Zweifel wegen der Körperform, mittelbar oder unmittelbar, der Name des Walfisches [[φάλλαινα]] (s.d.). Für eine einleuchtende Erklärung wäre jedoch eine exaktere Vorstellung als "plumpe kugelige Masse", "Wulst, Klumpen", "schwimmender Schlauch" od. ähnl. willkommen. Wie sich die Bed. [[Lichtmotte]], [[Nachtfalter]] daraus (oder direkt aus [[φαλλός]]?) entwickelt hat, bleibt auch nach den tastenden [[Vermutung]]en von Immisch Glotta 6, 194ff. (wegen des in der Kunst dargestellten unverhältnismäßig dicken Leibes? mit Bezug auf die angebliche Lüsternheit des Seelenschmetterlings ?; vgl. noch Güntert Kalypso 219f.) unklar.<br />'''Page''' 2,987-988 | ||
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