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Ἐφιάλτης: Difference between revisions

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Στην ελληνική μυθολογία ο Εφιάλτης ήταν γιος του Αλωέα και της Ιφιμεδείας. Ο Εφιάλτης και ο αδελφός του Ώτος είναι γνωστοί μαζί ως «Αλωάδες» από το όνομα του πατέρα τους. Ωστόσο, ο Υγίνος αναφέρει (Fabulae 25) τους Αλωάδες ως γιους του θεού Ποσειδώνα και της Ιφιμεδείας. Ο Εφιάλτης και ο `Ωτος αναφέρονται ως τεράστιοι γίγαντες και ήρωες: κράτησαν επί 13 μήνες αιχμάλωτο τον ίδιο τον θεό του πολέμου, τον `Αρη, μέσα σε ένα μεγάλο χάλκινο δοχείο. Ο Εφιάλτης μνημονεύεται τόσο στην Ιλιάδα (ραψωδία Ε, στίχος 385), όσο και στην Οδύσσεια (λ 305-319)
Στην ελληνική μυθολογία ο Εφιάλτης ήταν γιος του Αλωέα και της Ιφιμεδείας. Ο Εφιάλτης και ο αδελφός του Ώτος είναι γνωστοί μαζί ως «Αλωάδες» από το όνομα του πατέρα τους. Ωστόσο, ο Υγίνος αναφέρει (Fabulae 25) τους Αλωάδες ως γιους του θεού Ποσειδώνα και της Ιφιμεδείας. Ο Εφιάλτης και ο `Ωτος αναφέρονται ως τεράστιοι γίγαντες και ήρωες: κράτησαν επί 13 μήνες αιχμάλωτο τον ίδιο τον θεό του πολέμου, τον `Αρη, μέσα σε ένα μεγάλο χάλκινο δοχείο. Ο Εφιάλτης μνημονεύεται τόσο στην Ιλιάδα (ραψωδία Ε, στίχος 385), όσο και στην Οδύσσεια (λ 305-319)
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{{Paulys
|plrtxt=Ephialtes (Ἐφιάλτης). 1) Der eine der Aloaden (s. d.), beim Sturm auf den Olymp von Apollon getötet und darum frühzeitig unter die Giganten und seit Alexanders d. Gr. Zeit auch in die Gigantomachie aufgenommen (Koepp De gigantomach., Diss. Bonn 1883, 65f., 4). Homer (Od. XI 305ff.) und Apollodoros (bibl. I 62) entsprechend ist sein Gegner Apollon auf der attischen Vase des Aristophanes und Erginos (Overbeck Kunstmyth. Atlas T. V 3) und dem Fries des pergamenischen Zeusaltars (Puchstein S.-Ber. Akad. Berl. 1889, 327f. 343). Wie ihm bei Apollodoros Apollon das linke Auge ausschießt, so zieht er auf dem Fries sich selbst den Pfeil mit der Rechten heraus, zu den Füssen des Gottes sitzend. Apollodoros weiß, daß ihn Herakles dann durch einen zweiten Schuss ins rechte Auge tötete. Er ist, wie sein gleichgewappneter Nachbar, sein Bruder Otos, jugendlich dargestellt, da er nach Homeros noch vor erreichter Reife verblich (Puchstein a. O.). Zeus ist der Gegner des E. auf der ionischen Vase, Overbeck Taf. IV 8 (Ηιπιαλτες), Poseidon auf einer attischen (T. XIII 1). Nach Benndorf (Arch.-epigr. Mitt. 1893, 106) ist diese Sagenform entstanden am Poseidon-πόρθμισς-Tempel des Vorgebirges Ἐφιάλτειον auf Karpathos; in der Form (Wurf eines Steins, der zu einer vorgelagerten Insel wird) eine Dublette zur koischen Sage von Polybotes und Poseidon. Den Namen führt Eustath. Hom. Il. V 385 p. 561, 9 = Etym. M. p. 403, 32 auf ἰάλλω–ἱάλλω (attisch Arkad. 197, 16 = ἐκτείνω) zurück, Lobeck (Soph. Aias 313) auf ἄλλω wie ἀπάλλεις = ἀποπέμπεις Bekker Anecd. 414, 29. Hesiod. theog. 269 läßt die Harpyien auf schnellen Fittichen mit Sturmeshauch ἰάλλειν (herabschweben). Auch Otos wird (Eustath. Il. 387 p. 561, 2ff.) mit der Ohreule (γλαῦξ, ὧτος, νυκτοκόραξ ἀντροχούμενος s. zu Od. 1687, 54. 1522, 56) also einem fliegenden Schutzgeist zusammengebracht (Fick Personennamen2 415).
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2) Daemon. Geschöpf der sog. niederen Mythologie, von Strabon I 19 aufgezählt mit Lamia, Gorgo und Mormolyke unter den μῦθοι ἡδεῖς εἰς προτροπήν, φοβεροὶ δὲ εἰς ἀποτροπήν für die Kinder. Er meint den Alp, sonst meist Epial(t)es genannt; ebenso Suidas, der E. durch βαβουτζικάριος erklärt. Artemidoros, der ihn II 34 mit Pan und Hekate zusammenstellt, II 37 dem Pan gleichsetzt. Nach Hesych. s. v. nannten ihn die Aioler ἐφέλης, andere (= Choiroboskos p. 1189) ἐπιάλ(λ)ης, ἐπίαλος und ἐπωφέλλης (= Befruchter in volksetymologischer Verdrehung wie ἤπιος und ἀπίαλος im Etym. M. p. 434). Ἠπιάλης, Τῖφος, Εὐόπας sind die Erklärungen, die Didymos für den δαίμων Ἠπίαλος bei Arist. Vesp. 1033 beibringt (Schol.). Eustath. Hom. Od. XI 315 p. 1687, 52ff. (= Etym. M. p. 434) belegt aus Alkaios frg. 129 [2848] Ἐπιάλτης (attischer Daemon, Lex. rhetor.), aus ,einigen‘ anderen Ἠπίαλος und aus der Gewohnheit der ,meisten‘ Ἠπιόλης(?) und erklärt = δαίμων τοῖς κοιμωμένοις ἐπερχόμενος; alles dies zur Erläuterung des Aloadennamens E. Nr. 1; ein Beweis, wie schwer es der (offenbar doch schon alexandrinischen) Gelehrsamkeit wurde, den ,Giganten‘ E. und den ,Daemon‘ zu trennen. Thatsächlich ist der erstere aus dem letztgenannten hervorgegangen. Auszugehen ist von ἐπίαλος (das Etym. M. 434, 12 auch dem Alkaios frg. 129 giebt), nach Aelius Aristeides bei Eustath. Hom. Il. V 387 p. 561, 8f. = βαρυχνᾶν, ein pathologischer Zustand des Magens, oder ἠπίαλος, nach Schol. Arist. Vesp. 1033 der Schauder, der dem Fieber vorhergeht, und nach Hesych (s. v.) ein kalter Schüttelfrost (ψυχρὸς ῥῖγος). Aristophanes stellt (a. O.) πυρετοὶ und ἠπίαλοι (als kalte und warme Fieber) zusammen, die die Väter nachts würgten (ἦγχον) und die Großväter erstickten (πάππους ἀπέπνιγον), und zwar κατακλινόμενοι ἐπὶ ταῖς κοίταις ἐπὶ τοῖσιν ἀπράγμοσιν ... ὥστ' ἀναπηδᾶν δαιμαίνοντας. Darum galt (Herodian. π. ὀρθ. II 514, 11 L. aus Eustath. Il. V 387 p. 561, 28) ἠπιάλος und ἐπιάλτης als πνιγαλίων = Würger. Das aus überfülltem Magen kommende und zu Kopfe steigende Gefühl der Beklemmung und der Erstickungsnot im Schlaf mit ausbrechendem Angstschweiß hieß bei den Ärzten ἐφιάλτης (Suid. s. v.: ἡ εἰς τὴν κεφαλὴν ἀνατρέχουσα ἀναθυμίασις ἐξ ἀδδηφαγίας καὶ ἀπεψίας). Es war in alter Zeit durch die Traumphantasie des Geplagten verkörpert worden in der Gestalt eines der Brust aufhockenden Daemons, der nach endlichem Erwachen verschwunden schien. Wie der Vampyr die Gestalt der Fledermaus, so hatte der E. die einer Ohreule (Ὦτος), die herabgeschwebt war (ἐφιάλλων), des nächsten besten Nachttiers, das der Schrei des Erwachenden davonfliegen machte. Nonnos Dion. XX 81 rät in ähnlicher Richtung mit seinem Ὦτος ἀπειλητήρ und Ἐφιάλτης ὑψιποδής. Vgl. Laistner Das Rätsel der Sphinx. Mannhardt Ant. Feld- u. Waldculte II 131. 178. B. Schmidt Volksleben der Neugriechen und Art. Epiales a. E.
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3) Ἐπιάλτης, Sohn des Eurydemos, ein Malier (Herod. VII 213), genauer bezeichnet, wie das von Herod. VII 214 herangezogene Amphiktionendekret beweist, ein Trachinier, daher von den Späteren allgemein als solcher bezeichnet (Diod. XI 8, 4. 5 ohne Nennung des Namens, ebenso Paus. III 4, 8, dagegen I 4, 2 mit Namen. Polyaen VIII 15, 5. Frontin II 2, 13), welche leichte Korrektur Herodots auf Ephoros zurückgehen wird. Nach Herodots Erzählung VII 213ff. kam E., als die Angriffe der persischen Truppen auf die feste Stellung des Leonidas bei den Thermopylen zwei Tage hindurch scheiterten, zu Xerxes und erbot sich, dessen Truppen auf einem Fußpfad (Anopaia, dazu Grundy The great Persian war 299ff.) über das Gebirge in den Rücken der Griechen zu führen. Er erfüllte diese Aufgabe an der Spitze der Kolonne des Hydarnes und bewirkte damit den Untergang des Leonidas und seiner Getreuen. Doch gab es bereits zu Herodots Zeit eine andere Überlieferung (VII 214), nach welcher Onetes aus Karystos und Korydallos von Antikyra die Führer gewesen seien; und Ktesias (Ecl. Pers. 24) bringt [2849] eine dritte Version, daß die Umgehung in einer Beratung des Xerxes mit mehreren persisch gesinnten Griechen beschlossen ward und zwei Befehlshaber der Trachinier, Kalliades und Timaphernes, als Führer dienten. Nach dem bleibt es zweifelhaft, ob von E. wirklich die Initiative zu dem Vorschlag ausging, wie es offenbar die populäre Legende wollte. Zur Beurteilung der Tatsache kommt in Betracht, daß sowohl den Maliern als den Thessalern der Fußpfad bekannt war (Herod. VII 215); H. Delbrück (Perserkriege und Burgunderkriege 86ff.; Gesch. der Kriegskunst I 60ff.) meint daher in seiner Erwägung der militärischen Lage, daß die Verruchtheit des E. nicht so groß war, weil eine Umgehung der spartanischen Stellung auf jeden Fall stattgefunden hätte; doch ist festzustellen, daß (vgl. auch Hauvette Hérodote historien des guerres Médiques 368ff.) E., mag auch die Idee nicht von ihm ausgegangen sein, doch als der Hauptschuldige galt, da er die Führung übernahm. Daß er als solcher von den Griechen betrachtet ward und für die Richtigkeit der von Herodot aufgenommenen und eifrig verteidigten Version spricht E.s Ausgang (Herod. a. O.). Er flüchtete später, wohl nach der Schlacht von Plataiai, nach Thessalien und die Pylagoren der delphischen Amphiktionie setzten auf seinen Kopf einen Preis; nach längerer Zeit kehrte er nach Antikyra zurück und wurde von einem Trachinier Athenades getötet, jedoch nicht wegen der von den Amphiktionen über ihn verhängten Acht. Der Mörder erhielt dafür Ehren von seite der Spartaner; Herodot hat sein Versprechen, die Sache später genauer zu erzählen, nicht eingelöst. Wie Kirchhoff (S.-Ber. Akad. Berl. 1885, 319ff.) mit großer Wahrscheinlichkeit, trotz der von Gomperz (S.-Ber. Akad. Wien CXII 1886, 518ff.) dagegen geäußerten Zweifel, vermutet, kann E.s Rückkehr erst zu einer Zeit erfolgt sein, da der Einfluß Spartas in Mittelgriechenland gebrochen war, also nach dem Scheitern der Expedition des Leotychidas nach Thessalien, welche Ed. Meyer (Gesch. d. Altert. III 520) mit Recht auf das J. 469 fixiert.
Neuere Literatur: Grote Hist. of Greece IV2 435. E. Curtius Griech. Gesch. Il3 65. Duncker Gesch. d. Altert. VII5 252. 253. 373. Holm Gesch. Griechenlands II 59. Busolt Griech. Gesch. Il2 684. 685. III 1, 88, 1. Ed. Meyer Gesch. d. Altert. III 378. Lanzani Rivista di storia antica V 1901, 581ff.
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4) Sohn des Sophonides (Aristot. Ἀθ. πολ. 25, 1. Aelian v. h. II 43. III 17. XI 9; bei Diod. XI 77, 6 ist in den Hss. fälschlich Σιμωνίδου überliefert), bekannter attischer Staatsmann. Eine Zusammenstellung der leider sehr lückenhaften Zeugnisse über ihn bieten Sintenis Ausgabe von Plutarchs Perikles (1835) 104ff. und Sauppe Quellen Plutarchs für das Leben des Perikles 21ff.; E. ist in der Erinnerung durch seinen Genossen Perikles mit Unrecht zurückgedrängt worden, so auch bei Neueren (E. Curtius Griech. Gesch. II³ 141. Grote Hist. of Greece V² 218ff.). Was seine persönlichen Verhältnisse anlangt, so wird von den Späteren behauptet, er sei arm gewesen (Plut. Cimon 10; Demosth. 14. Aelian v. h. II 43. XI 9. XIII 39); doch ist dies kaum etwas anderes als eine aus der Zusammenstellung [2850] des E. mit Aristeides entstandene Legende (Busolt Griech. Gesch. III 1, 246, 1. Ed. Meyer Gesch. d. Altert. III 567). Eher wird man daran denken, daß er aus vornehmem Hause war, wie alle demokratischen Politiker vor Kleon. Ein erdichteter Zug ist ebenfalls, wenn er als Philosoph bezeichnet wird (Aelian. v. h. III 17); auch dies entsprang daraus, daß er in eine Linie mit Perikles, Phokion, Epameinondas gestellt wurde. Er war Führer der fortgeschrittenen demokratischen Partei, wie sie in Athen seit den Perserkriegen emporgekommen war (Aristot. Ἀθ. πολ. 25, 1. 28, 2. Plut. Per. 7), als solcher befreundet und verbündet mit dem etwas jüngeren Perikles (Plut. Per. 7. 10), der neben ihm die zweite Stelle eingenommen haben wird. Nach der Art der attischen Politiker des 5. Jhdts. bewährte er sich auf militärischem Gebiet; wie Kallisthenes berichtet (frg. 1 bei Plut. Cim. 13), fuhr er mit einer Flotte von 30 Schiffen bis jenseits der chelidonischen Inseln, ohne von den Persern daran gehindert zu werden (zur Beurteilung dieser Nachricht Ed. Meyer Forsch. z. alten Gesch. II 3ff., richtiger als Ed. Schwartz Herm. XXXV 1900, 108ff.). Der Zeitpunkt dieses Ereignisses ist unbestimmt (eine unsichere Combination bei Duncker Gesch. d. Altert. VIII² 247, 1), jedesfalls aber nach der Schlacht am Eurymedon anzusetzen. Die Tatsache, daß E. die Strategenwürde bekleidete, spricht ebenfalls gegen die für ihn behauptete Armut. Der Beginn seiner politischen Laufbahn, über welche die Überlieferung verhältnismäßig spät berichtet (Duncker a. O. VIII5 247. Ed. Meyer Gesch. d. Altert. III 567), ist unbekannt, doch darf man aus der Ausdrucksweise des Aristoteles Ἀθ. πολ. 28, 2 schließen, daß E. nach Themistokles Sturz an die Spitze der Volkspartei trat. Schon in dieser Zeit wird seine gegen die Areopagiten und die Anhänger der konservativen Partei, die er in Rechenschaftsprozessen belangte, gerichtete Tätigkeit begonnen haben (Aristot. Ἀθ. πολ. 25, 2. Plut. Per. 10); daß es sich dabei um deren Verfolgung wegen Unterschleifs von Staatsgeldern handelte, vermuten zutreffend Busolt a. O. III 1, 263, 1 und Ed. Meyer a. O. (vgl. auch v. Wilamowitz Aristoteles und Athen II 94). In diesen Prozessen bewährte jedesfalls E. die ihm sogar von einem Gegner des Demos, wie Aristoteles (Ἀθ. πολ. 25, 1), nachgerühmte Tugend der Unbestechlichkeit und Gerechtigkeit (noch Plut. Cim. 10; Demosth. 14; ein recht zweifelhaftes Exempel, das mit aus der attischen Geschichte erborgten Namen wirtschaftet, bei Val. Max. III 8 ext. 4). Sauppes Ansicht a. O. 22, angenommen von Philippi Areop. u. Epheten 262, daß Theopomp der günstigen Auffassung des E. den Durchbruch verschafft habe, ist recht zweifelhaft. Sonst erfährt man nichts von E.s Eigenschaften und Charakterzügen, am wenigsten die von E. Curtius a. O. II³ 142 hervorgehobene ‚stürmische Beredsamkeit‘; viel eher wird man in ihm einen kalten, in jeder Beziehung folgerichtigen Theoretiker der Demokratie sehen, der, auch in der Art, wie er seine Gegner zu vernichten strebte, mit gewissen Erscheinungen der französischen Revolution zusammenzustellen ist und auf den die von v. Wilamowitz (Aristoteles und Athen II 100) für Perikles mit wenig Recht [2851] angewandte Bezeichnung eines ‚Rechners‘ paßt. Die äußeren und inneren Ziele der attischen Demokratie standen ihm mit voller Klarheit vor der Seele. Zunächst strebte er darnach, die leitende Partei nicht bloß in ihren Gliedern zu treffen, sondern auch ihres Hauptes zu berauben; dazu sollte die Anklage Kimons nach dem thasischen Feldzug (463) das Mittel bieten, welche jedoch scheiterte (Aristot. Ἀθ. πολ. 27, 1. Plut. Cim. 14; Pericl. 10, vgl. Busolt a. O. III 1, 245. 254). Als dann (462) die Spartaner an Athen die Bitte stellten, ihnen gegen die aufständischen Messenier, deren Festung Ithome sie belagerten, zu Hülfe zu kommen (Thuc. I 102), trat E. in der schärfsten Weise gegen die Gewährung des Ansuchens auf (Plut. Cim. 16) – es ist bezeichnend für unsere trümmerhafte Überlieferung, daß dies der früheste Anlaß ist, bei welchem E. erwähnt wird; die von ihm berichteten Worte (die einzigen, welche die Überlieferung bewahrt) sind gewiß authentisch und bezeichnend: er beschwor die Athener, seinem Rivalen nicht wieder auf die Beine zu helfen, sondern dessen Überhebung niedertreten zu lassen. Der E. von seiner Parteistellung diktierte Gesichtspunkt traf in diesem Falle mit den Interessen des Staats völlig zusammen; es gelang jedoch Kimon, diesmal noch seine Ansicht durchzusetzen. So ging unter seinem Befehl das attische Hülfscorps in die Peloponnes ab. Allein gerade die Entfernung Kimons machte der Partei des E. die Durchführung ihrer auf die innere Umgestaltung des Staates gerichteten Absichten möglich (Ed. Meyer Forsch. z. alten Gesch. II 54; Gesch. d. Altert. III 570). Daß die Reform des E. in das J. 462/1 gehört, ist durch Aristoteles Ἀθ. πολ. 25, 2 sicher gestellt; daß sie, während Kimon in der Peloponnes war, durchgeführt ward und dessen Ostrakismos in die Zeit nach seiner Rückkehr 461 zu setzen ist, haben, nachdem Philippi Der Areopag und die Epheten 251ff. die richtige Gruppierung der Ereignisse erkannt hatte, Busolt a. O. III 1, 260ff. 269ff. und Ed. Meyer Forsch. II 50ff.; Gesch. d. Alt. III 569ff. gegen v. Wilamowitz a. O. I 141. II 291f. endgültig erwiesen. Der Sturz des Areopags durch E. wird kurz erwähnt bei Aristot. Ἀθ. πολ. 35, 2. 41, 2; Polit. 1274a, 7ff. Philoch. frg. 141b. Diod. XI 77, 6 (unter dem J. 460/59). Plut. Cim. 10. 15; Pericl. 7. 9; praec. r. p. g. 812D. 805D. Paus. I 29, 15. Bekker Anecd. 188 mit der Verbesserung Sauppes a. O. 23; eine ausführliche Erzählung findet sich in Aristot. Ἀθ. πολ. 25, die jedoch, wie jetzt allgemein zugegeben wird, was die Beteiligung des Themistokles an der Reform anlangt, ungeschichtlich ist, vgl. besonders v. Wilamowitz a. O. I 140ff. Busolt a. O. III 1, 29; Griech. Staatsaltertümer² 167, 4. Ed. Meyer Gesch. d. Altert. III 567. Über den Inhalt und die Bedeutung dieser Reform, durch welche dem Areopag nur die Blutgerichtsbarkeit belassen, dagegen die übrige Gerichtsbarkeit und die bisherige Kontrolle über die Staatsverwaltung entzogen und auf den Rat, die Volksversammlung und die Gerichte übertragen wurden, bes. Philippi a. O. 264ff. v. Wilamowitz a. O. II 186ff. Busolt a. O. III 1, 269ff. Schoemann-Lipsius Griech. Altert. I 357. Ed. Meyer Gesch. d. Altert. III 572ff. Die Gesetze, welche sich auf die Umgestaltung [2852] bezogen, wurden von E. und Archestratos beantragt (Aristot. Ἀθ. πολ. 35, 2, mit Ed. Meyer a. O. III 570 gegen v. Wilamowitz a. O. I 68, 1 und Busolt a. O. III 1, 270, 1. Der Versuch Kimons nach seiner Heimkehr, sie wieder rückgängig zu machen, endete mit dessen Ostrakisierung; damit war der Sieg der von E. vertretenen Richtung entschieden. Bald darauf wurde E. bei Nacht meuchlings ermordet (Aristot. Ἀθ. πολ. 25, 4 und bei Plut. Per. 10. Diod. a. O., vgl. auch Antiph. V 68); sein Tod fällt noch in das Archontatsjahr des Konon (Aristot. Ἀθ. πολ. 26, 2), vgl. Busolt a. O. III 1, 295. Ed. Meyer a. O. III 70. Beloch Griech. Gesch. I 465, während v. Wilamowitz a. O. I 141 nach dem Vorgang von Duncker Gesch. d. Altert. VIII5 334ff. und E. Curtius a. O. II³ 157 ihn mit Unrecht in das J. 457 herunterrückt. E.s Ermordung zeugt von der Erbitterung, mit welcher damals die Parteikämpfe geführt wurden und wie verhaßt er bei seinen Gegnern war; sie ging unzweifelhaft von den Exaltados der konservativen Partei aus (Plut a. O.), und noch im 4. Jhdt. wurde sie von den literarischen Vertretern der antidemokratischen Richtung als gerechte Sühne seines Vorgehens angesehen (Aristot. Ἀθ. πολ. 25, 4. Diod. XI 77, 61). E.s Mörder blieb unentdeckt (Antiph. V 68); später wurde als solcher Aristodikos von Tanagra genannt (Aristot. a. O. Plut. a. O.). Von Idomeneus von Lampsakos wurde dann die alberne Lüge aufgebracht, Perikles habe aus Neid E. umbringen lassen (Plut. a. O.), vgl. Sintenis a. O. 313ff. und Sauppe a. O. 20. E.s Leiche wurde in einem Grabe des attischen Staatsfriedhofes auf dem Wege zur Akademie beigesetzt, jedesfalls auf öffentliche Kosten (Paus. I 29, 15).
Vgl. zu den Angeführten noch Duncker Gesch. d. Altert. VIII5 245. 247ff. 255ff. Grote Hist. of Greece V² 211ff. E. Curtius Gr. Gesch. II² 139ff. Sauppe a. O. 20ff. Holm Gesch. Griechenlands II 171ff. Beloch Griech. Gesch. I 463ff. Busolt Griech. Staatsaltertümer² 167ff. v. Wilamowitz Aristoteles und Athen II 93ff. Ed. Meyer Gesch. d. Altert. III 555ff. 566ff. Kirchner Prosopogr. Attica I 400 nr. 6157.
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5) Attischer Politiker aus der zweiten Hälfte des 4. Jhdts.; zum Unterschied von den meisten Demagogen der damaligen Zeit war er auch Militär, seine Tapferkeit und Körperkraft werden hervorgehoben (Diod. XVII 26, 2. 6). Er war entschiedener Parteigänger des Demosthenes; Deinarchs Behauptung (I 33), daß er denselben haßte und nur gezwungen zu ihm hielt, ist wohl eine tendenziöse Verdrehung der Tatsachen. Bekannt ist, daß er als Gesandter an den persischen Hof ging und von diesem Geldgeschenke für die attischen Demagogen mitbrachte (Plut. vit. X orat. 847 F. 848 E). Mit großer Wahrscheinlichkeit deutet Schäfer (Demosth.2 II 483. III 139) diese Angaben nach dem Zusammenhang, in dem sie auftreten, dahin, daß E. die von Athen an Artaxerxes Ochos im J. 340 geschickte Gesandtschaft führte, welche ein Bündnis erwirken sollte; bekanntlich hatte sie keinen Erfolg. Dagegen setzt Droysen (Gesch. des Hellenismus I2 1, 143) diese Gesandtschaft erst in das J. 335. E. muß eine bedeutende Rolle in Athen gespielt haben, viel bedeutender als unsere Überlieferung [2853] erkennen läßt. So ist zu erklären, daß, da Alexander nach Thebens Fall (335) von Athen die Auslieferung von zehn Politikern, den bedeutendsten Männern der antimakedonischen Partei forderte, E. sich unter diesen befand (Arrian anab. I 10, 3. Plut. Demosth. 23. Suid. s. Ἀντίπατρος, dazu Schäfer a. O.2 III 137, 2. Beloch Griech. Gesch. II 623, 2). Alexander stand dann von dieser Forderung ab; doch verließ E. Athen – ein Zeichen seiner Unversöhnlichkeit (Grote Hist. of Greece XI2 372 meint mit Unrecht, daß er verbannt wurde) – und ging mit seinem Gesinnungsgenossen Thrasybul nach Asien, wo sie persische Dienste nahmen. Schon im nächsten Jahre (334) hatte er Gelegenheit, Alexander entgegenzutreten. Bei der Belagerung von Halikarnass durch den König waren er und Thrasybul unter den griechischen Befehlshabern auf persischer Seite (Diod. XVII 25, 6); sie traten dagegen auf, die Leichen der im Kampfe vor den Toren gefallenen Makedonen auszuliefern, was jedoch Memnon zugestand. Auf Rat des E. wurde sodann ein Ausfall beschlossen (Diod. XVII 26, 1ff.), den er selbst an der Spitze von 2000 ausgewählten Söldnern bei Tagesanbruch unternahm. Er setzte einen Teil der feindlichen Belagerungsmaschinen in Brand (vgl. Arrian anab. I 21, 5); in dem Kampfe, der sich entspann, hatte er anfangs die Oberhand, bis die makedonischen Veteranen in das Gefecht eingriffen (Diod. XVII 27, 1ff.). E. selbst fiel, seine Truppen mußten in die Stadt flüchten. Vgl. Grote Hist. of Greece XI2 420ff. Droysen a. O. I2 1, 211ff. Schäfer a. O. III2 166ff. Niese Gesch. der griechischen und makedonischen Staaten I 58, 3. 65, 1. Kirchner Prosopogr. Attica I 400 (nr. 6156).
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6) Makedonischer Höfling. Er und Kissos waren die ersten, welche Harpalos Flucht Alexander mitteilten; der König ließ sie, da er die Nachricht nicht glaubte, als falsche Ankläger in Fesseln legen (Plut. Alex. 41). Vgl. Droysen Gesch. d. Hellenism. I2 2, 240, 2.
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