ταλάσσαι

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Ἐν γὰρ γυναιξὶ πίστιν οὐκ ἔξεστ' ἰδεῖν → Vix feminarum in genere reperies fidem → Bei Frauen lässt sich Treue nämlich nicht erspäh'n

Menander, Monostichoi, 161

English (Autenrieth)

see τλῆναι.

Frisk Etymology German

ταλάσσαι: {talássai}
Forms: Aor. -ασθαι (Opp.), Fut. ταλάσσω (Lyk.); τελάσσαι· τολμῆσαι, τλῆναι H. Daneben τλῆναι, dor. τλᾶναι, auch m. ἀνα- u.a., Fut. τλήσομαι (dor. äol. τλάσ-), Perf. τέτληκα, pl. τέτλαμεν, Ptz. τετληώς ertragen, dulden, sich erkühnen, wagen (vorw. ep. poet. seit Il.).
Meaning: ertragen, dulden (Il.),
Composita : Als Vorderglied u.a. in τλήθυμος, dor. τλά- ~ duldenden Sinnes, geduldig (Pi., AP), Τληπόλεμος PN (Il. usw.), auch τλησικάρδιος (A. in lyr.); daneben ταλα-(ϝ)εργός, ταλαίπωρος, ταλασίφρων (s. bes.). Als Hinterglied in πολύτλας vielduldend, ausdauernd, von Odysseus (Hom. u.a.; zur Bed. Wendling PhW46, 812ff.), wohl alter α-(ατ-)Stamm, somit äol. (Schwyzer 451, Chantraine Gramm. hom. 1, 21 f.). Zu Ἄτλας s. bes.
Derivative: Ableitungen: 1. ταλαός (s. bes.). 2. τλητός, dor. τλατός zum Dulden fähig, erträglich (Ω 49, Trag.), gewöhnlicher ἄτλητος, ἄτλατος unerträglich (ep. poet. seit Il.), πολύτλητος vielduldend, vielgeprüft (λ 38 u.a.). 3. τλήμων, dor. τλάμων ausdauernd, standhaft, erduldend, mühevoll, unglücklich, auch unternehmend, dreist, frech (ep. poet. seit Il.) mit τλημοσύνη f. Standhaftigkeit, Geduld, geduldiges Hinnehmen (Archil., h.Ap.; zur Bed. Heitsch Herm. 92, 257ff.).
Etymology : Zu ταλάσσαι stimmen, mit zweisilbiger Schwachstufe, δαμάσ(σ)αι, χαλάσαι. Daneben τελάσσαι (H.) nach dem Haupttypus ἐλάσαι, κεράσ(σ)αι, κρεμάσαι usw.; ob nur die letztgenannten Fälle den ursprünglichen Zustand repräsentieren (vgl. Schwyzer 362 und 752), steht dahin. Das sonst bis auf das Präsens (s. unten) durchgeführte τλη- hat Gegenstücke in ἕστηκα : στῆναι : στήσομαι und ἔσκληκα : σκλῆναι : σκλήσομαι; die Kürze in τέτλαμεν trat sekundär nach ἕσταμεν ein. Auch τλῆναι kann als Ersatz des mutmaßlich älteren ταλάσσαι nach στῆναι u.a. gebildet sein. Ganz für sich, sowohl formal wie semantisch, steht das Präsens τέλλω (s. d.) in ἀνατέλλω ‘aufgehen (lassen), erheben’ u.a. — Die weitere Geschichte bleibt mangels entsprechender außergriech. Formen unklar. So steht gegenüber τέτληκα altlat. te-tul-ī, das ein älteres *te-tol-ai repräsentieren kann; ähnlich toch. A Prät. ca-cäl er erhob. Genaue Übereinstimmung herrscht indessen zwischen τλητός, τλατός und italokeltischen Formen, lat. lātus aus *tlā-tos (zu tollō, ferō), kymr. tlāwd arm (vgl. zur Bed. τάλας). Ablautsbetrachtungen bei Schwyzer 343 und 361 (m. Lit.), die einen sekundären Zusammenfall nicht ausschließen; dazu noch Strunk Nasalpräs. u. Aor. (1967) 54. Zu bemerken noch die Reduktionsstufe in aind. tulā́ f. Waage (wäre dor. *ταλά; idg. *tl̥lā́) und in germ., z.B. got. þulan, ahd. dolēn dulden (wäre urgr. *ταλῆναι wie μανῆναι). — Die Bed. der griech. Verbformen wurde auf ertragen, dulden usw. beschränkt; im urspr. Sinn von aufheben dafür ἀείρω u.a. Das Verb hatte ursprünglich einen determinierten (konfektiven) Charakter, der u.a. im lat. Suppletivsystem ferō : tulī zum Ausdruck kommt. Weitere Formen m. reicher Lit. bei WP. 1, 738ff., Pok. 1060f., W.-Hofmann s. tollō; wichtige Bemerkungen auch bei Ernout-Meillet s. tollō. — S. noch 2. τέλλω, τελαμών, τόλμη, Τάνταλος, τάλαντα u.a.
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